Erst denken, dann die Technik. Ein Song als KI-Spiegel
- Frederik Gottschling
- 1. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 4 Tagen
Bisher stützt sich mein Content stark Problemlösungen und Erklärungen. Emotionale Contents sind bisher zu kurz gekommen. Ich wollte also herausfinden, ob KI mir helfen kann, emotional relevanten Content zu schaffen.
Beim Stöbern im Netz bin ich dann über die Musik-KI Suno gestolpert. Das brachte mich auf die Songidee. Denn, ich kann weder ein Instrument spielen, noch singen, noch habe ich ein wirkliches Verständnis von Musik.
Die Frage war also: Kann ich mit diesen Wissenslücken trotzdem super einfach guten Content erstellen?
Die kurze Antwort: Nein. KI ist ein Spiegel. Sie schließt keine Lücken, sie macht sie erst sichtbar. Wer sich jedoch öffnet, kann mit KI diesen Lücken schließen und das wahre Potential von KI abrufen.
Zuerst die Haltung, dann die Tools
Thema finden: Ich habe mir ein Thema gesucht, dass mich bewegt und mich für den Klimawandel entschieden.
Eigener Entwurf: Ich begann mit einem Text, in dem ich meine Werte, meine Haltung und meine Botschaft verdichtete.
ChatGPT als Schreib-Coach: Um den Text in Songform zu bringen, ließ ich mir einen ersten HipHop-Entwurf generieren.
Der war platt und ohne Flow.
Statt ihn einfach zu übernehmen, nutzte ich GPT als Spiegel: Ich ließ mir erklären, was einen Songtext trägt – Reimstrukturen, Rhythmus, Hook.
In mehreren Schleifen habe ich selbst nachgeschärft, GPT um Feedback gebeten und den Text so lange überarbeitet, bis er zu mir passte.
Suno als Produktionshelfer: Erst als Botschaft und Flow standen, habe ich den Text in Suno eingespeist. Dort entstand die Musikproduktion – Gesang, Melodie, Arrangement. Auch hier brauchte es mehrere Iterationen, bis der Song die gewünschte Stimmung trug.
Das Ergebnis
So entstand der Song EINS KOMMA FÜNF.
Die ersten Versionen waren „nur ok“.
Erst durch die Kombination aus
Zielsetzung
klarer Haltung,
iterativem Text-Feinschliff
und gezieltem Einsatz der Tools wurde das Ergebnis wirklich gut.
Meine 3 Schlüsselerkenntnisse
Ohne Haltung kein roter Faden: KI verstärkt nur, was schon da ist. Wer keine Werte oder Botschaften klärt, bekommt Beliebigkeit.
Iteration statt Knopfdruck: Qualität entsteht durch Schleifen. KI ist hier Coach und Spiegel, nicht Endlösung.
Ziel > Tool: Erst ein klares Kommunikationsziel erlaubt es, GPT oder Suno sinnvoll einzusetzen.
Übertrag für Entscheider:innen
Klärt Ziel, Haltung und Struktur, bevor ihr generiert. Das spart Zeit und erhöht Qualität.
Nutzt KI nicht als Ersatz, sondern als Spiegel: Lasst euch erklären, warum ein Text nicht funktioniert, und nehmt das Feedback in die eigene Arbeit auf.
Seht Tools als spezialisierte Partner: GPT hilft beim Denken in Strukturen, Suno setzt musikalisch um.
Fazit
KI ersetzt nicht die Markenarbeit. Sie macht sichtbar, wo Klarheit fehlt und verstärkt, was vorhanden ist. Nur wer sich ein stabiles Fundament aus Zielsetzungen, Werten und Personas schafft, erhält Inhalte die glaubwürdig und damit vertrauensbildend sind. Und Vertrauen ist im Geschäft bekanntlich die wichtigste Grundlage.